Differential- und Transdiagnostik bei Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung versus Autismus-Spektrum-Störung

 

Untersuchung der Beeinträchtigungen sozial-emotionaler Fähigkeiten - störungsübergreifende Mechanismen und Entwicklungsaspekte

Sowohl die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als auch die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) sind mit erheblichem Leid und vielfältigen Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen und anderen wichtigen Funktionsbereichen verbunden; neben Beeinträchtigungen des Schulerfolgs und der beruflichen Teilhabe sind dies vor allem zwischenmenschliche Schwierigkeiten, die mit sozialer Zurückweisung, persönlichen Ablehnungserfahrungen und quantitativ wie auch qualitativ beeinträchtigten nahen Beziehungen einhergehen. Vor allem letztere Beeinträchtigungen sind zu einem großen Teil auf sozial-emotionale Einschränkungen zurückzuführen. Um bei entsprechend betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen eine erfolgreichere Behandlung einzuleiten, ist eine erweiterte und zielgenauere Diagnostik zu sozial-emotionalen Einschränkungen sowie ein erweitertes Störungsverständnis wichtig.

Das Ziel des vorliegenden Projekts ist daher eine systematische und gleichzeitige Untersuchung von mehreren sozial-emotionalen Fähigkeiten wie Theory of Mind und Emotionserkennung bei ADHS versus ASS versus gesunden Kontrollen in einer größeren Stichprobe von Jugendlichen und Erwachsenen unter Kontrolle von Störvariablen und Matching der Gruppen.

Insgesamt ermöglicht das vorliegende Projekt, die Überlappungen von sozial-emotionalen Beeinträchtigungen bei ADHS und ASS aufzuzeigen und mögliche Störungsmechanismen darzustellen. Gleichzeitig kann das Projekt im Entwicklungsverlauf insbesondere bei ADHS Hinweise liefern, ob die möglichen Beeinträchtigungen im Kindes- und Jugendalter bis ins Erwachsenenalter persistieren. Das Projekt trägt daher unmittelbar zur Verbesserung zukünftiger therapeutischer Ansätze bei ADHS und ASS im Kindes- und Jugend- bzw. Erwachsenenalter bei, indem es aufzeigt, in welchen sozial-emotionalen Bereichen und in welchem Altersbereich gezielte Interventionen angestrebt werden sollten und wo Kerndefizite vorliegen. Somit können Patienten mit ADHS und/oder ASS zukünftig von einer effektiveren Behandlung profitieren.  

Laufzeit des Projekts: April 2023 – September 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Nora Vetter
Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen: Nina Schnaderbeck
Kooperationspartner: Technische Universität Dresden
Drittmittelgeber: Else Kröner-Fresenius-Stiftung