Beyond deception: Jenseits von Täuschung: Untersuchung der Auswirkungen offen vergebener Placebos auf Angst und Stress

 

Jüngste Untersuchungen deuten darauf hin, dass Open-Label-Placebos (OLPs) Angst und Stress wirksam reduzieren, doch wären Replikationen mit größeren Stichproben unter Verwendung eines realen Stressors und physiologischer Daten wünschenswert. Außerdem ist noch unklar, ob Persönlichkeitsmerkmale die OLP-Reaktion beeinflussen. Ziel unserer Studie ist es, die Wirkung von OLPs auf Stress und Angst anhand physiologischer Parameter (Speichel- und Haarkortisolkonzentration) zusätzlich zu Selbstauskünften zu untersuchen und den Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf die Placebowirkung zu prüfen.

200 gesunde Universitätsstudenten werden in einem randomisierten, kontrollierten Design in eine OLP- und eine Kontrollgruppe (keine Behandlung) aufgeteilt. Die OLP-Gruppe nimmt bis zu einer mündlichen Universitätsprüfung, die als reales Stressszenario dient, vier Wochen lang täglich zwei Placebo-Pillen ein. Stress- und angstbezogene Daten werden für beide Gruppen während dieses Zeitraums kontinuierlich erfasst. Zusätzlich werden Speichel- und Haarproben entnommen, um den akuten (Prüfungstag) und langfristigen (letzter Monat der Prüfungsvorbereitung) Cortisolspiegel zu messen. Auch prüfungsbezogene Daten, wie die Prüfungsnote und die Wahrnehmung des Prüfers, werden erfasst. Um die Auswirkungen auf die Persönlichkeit zu untersuchen, werden die Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale, dispositioneller Optimismus/Pessimismus, positive/negative Emotionalität, anstrengende Kontrolle, Bedürfnis nach Kognition und Eigenschaftsangst bewertet, zusätzlich zum selbstberichteten Glauben der Teilnehmer an die Wirksamkeit von Placebos.

Laufzeit des Projekts: Oktober 2022 – September 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Sören Enge
Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen: Carolin Liedtke
Drittmittelgeber: DFG